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 Der Aufruf

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Navae
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Der Aufruf Empty
BeitragThema: Der Aufruf   Der Aufruf Empty09.01.10 15:49

In allen Städten waren Aushänge zu sehen, sowohl in Darnassisch als auch Gemeinsprache. Boten liefen herum und drückten Passanten Pergamente in die Hände. Von einer Ankündigung, einem wichtigen Aufruf war darauf zu lesen. Jemand wollte in Darnassus eine Rede halten, eine Rede, die sehr wichtig schien, denn dieser Jemand betrieb offensichtlich einen beachtlichen Aufwand, um möglichst viele Hörer zu versammeln.

Gegen Abend sammelte sich langsam eine große Traube an Personen auf der Terasse der Krieger. Nachtelfen, Menschen, Zwerge, Draenei, sogar einige Gnome kamen ihrer Neugier nach. Heiteres Lachen und Gemurmel durchzog die Menge, während man auf die Person wartete, die sie alle heute dorthin bestellt hatte. Einige Minuten vergingen, bis sich endlich eine weibliche Gestalt aus der Masse heraus löste und vor selbige trat. Ihr langes schneeweißes Haar verfing sich im lauen Spiel des Abendwindes. Ihre matt silbrigen Augen ruhten schwer auf den Anwesenden. Die Menge verstummte langsam und harrte der Dinge, welche die Nachtelfe wohl vorzutragen hatte. Und so erhob sie ihre Stimme, begleitet vom leisen Flüstern einiger Übersetzer zwischen den Leuten.


"Völker Azeroths, ich danke euch, dass ihr meinem Aufruf gefolgt seid und mir euer Ohr schenkt. Vielleicht kennt mich der eine oder andere. Mein Name ist Navae Schattenklaue. Doch bitte ich euch für einen Moment, diesen Namen zu vergessen, denn was ich zu erzählen habe, reicht weit über Quereleien oder Sonstiges hinweg. Ich habe euch hierher gerufen, weil ich euch Kunde tun möchte von etwas, das mir sehr am Herzen liegt. Seit etwa acht Jahren besteht eine Allianz zwischen unseren Rassen. Acht Jahre lang hat jedes Volk hart für den Frieden gekämpft. Manchmal gemeinsam, manchmal allein. Und doch arbeiteten wir alle letztlich auf ein und das selbe Ziel hinaus.

Keine Angst, das soll nicht noch einer dieser Aufrufe sein, die Allianz zu festigen oder neu aufleben zu lassen. Nein, dieses Mal geht es um etwas Kleineres. Und obgleich diese Sache in Zeiten großer Kriege und Zwistigkeiten dem einen oder anderen unwichtig erscheinen mag, dürfen wir trotz allem nicht vergessen, dass es eine Zeit nach Kriegen, nach Elend und nach Trauer geben wird. Was aber nützt uns der Sieg, wenn man in eine Heimat oder eine Zuflucht zurückkehrt, welche durch diese Zeit hinweg aufgezehrt wurde? Während Einigkeit an der Front herrscht und das Hinterland alles daran setzt unsere Krieger mit allem zu versorgen, was sie benötigen, vergessen wir all zu leicht, dass auch die kleineren Glieder der Kette einen Kampf auszutragen haben. Einen nicht so offensichtlichen, wie der auf der Scherbenwelt, im eisigen Norden oder an den vielen anderen Kriegschauplätzen, aber dennoch ein Kampf, der nicht selten die Existenz ganzer Familien und damit ebenfalls der Zukunft bedroht.

Ich möchte euch heute von einem dieser Glieder berichten - Auberdine. Seit dem letzten Krieg gegen die verderbte Brut der brennenden Legion wurde diese Stadt als wichtiger Dreh- und Angelpunkt für Flottenbewegungen und Nachschub genutzt. Es wurde sogar einmal mehr zerstört und musste wieder aufgebaut werden. Nach dem Krieg bot Auberdine einen ständigen Anlaufpunkt für uns fremde Völker, Seelen die ein neues Glück suchten und nicht zuletzt Kranke und Verletzte. Die Stadt half allen bereitwillig und bot zudem marodierenden Hordlern, die über das Meer kamen, immer wieder als erstes die Stirn. Sie versorgte Truppen an der Front, wann immer sie konnte, bot ein Zwischenlager für Soldaten und stellte selbstlos auch die eigenen Streitkräfte zur Verfügung.

All das wird im Chaos des Krieges vergessen oder nicht beachtet. Auberdine nahm bisher all diese Dinge schweigend und pflichtbewusst in Kauf. Doch ist nun eine Zeit gekommen, in der die Stadt am Rande des Abgrunds steht. Ich habe lange mit den Bewohnern Auberdines gesprochen. Sie haben gegeben, was sie konnten und sie würden auch noch ihr letzten Hemd geben, um nicht nur ihrem eigenen geliebten Volk zu helfen, sondern auch jene die sich dessen Verbündete nennen. Tyrande kann keine Ressourcen entbehren. Wir haben Fronten in der Scherbenwelt, in Nordend und nicht zuletzt im Eschental, in dem die Horde sich Stück für Stück durch unser Herz frisst.

Es gibt viele Helden, die das Schwert schwingen, doch jene ohne Schwert werden meist nicht gesehen. Auberdine braucht Hilfe! Wir können unsere Augen vor der Lage nicht länger verschließen. Man trat an mich heran und bat mich um Rat, um Hilfe. Und nun stehe ich vor euch ... und bitte euch um Hilfe. Wollen wir diese Helden ihrem Schicksal überlassen oder ist es an der Zeit, ihnen etwas für ihre Aufopferungen zurück zu geben? Nachtelfen, Menschen, Dranei, Zwerge, Gnome ... ich stehe hier und rufe euch auf, mit mir nach Auberdine zu gehen und diese Stadt wieder zu dem gesunden Rückrat zu machen, welches so vieles ermöglicht hat. Lasst uns gemeinsam wieder aufbauen und festigen. Lasst uns eine Heimat, eine Zuflucht erschaffen und wahren, die ein neuer Anfang für all jene ist, die den Schrecken des Krieges erlebt haben - auf dem Schlachtfeld sowie in den Mühlen des Landes. Lasst uns gemeinsam ein Refugium schaffen, zu Ehren jeder einzelnen Seele, die ihr Leben für eine bessere Welt gegeben hat.

Ich sage, lasst all die Opfer nicht umsonst gewesen sein! Für Elune, für das Licht oder für wen auch immer euer Herz schlägt!"


Mit den letzten Worten fuhr ihr Blick über die teils ratlos schauende, teils nachdenklich Menge. Die Gerüchte über diese Rede würden sich schon bald verbreiten. Sie neigte ihren Kopf dankend für die Aufmerksamkeit und Geduld und ging dann langsam an den Leuten vorbei in Richtung des Portals nach Rut'theran. Ihr Ziel war nun jedem klar - Auberdine.
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